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Libera Università di Bolzano

An den Grenzen sehen wir weiter

Bozen ist diese Woche Tagungsort der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Diskutiert wird über Sprache, Literatur, Grenzen und Perspektiven – mit Beteiligung der unibz.

Di Rosmarie Hagleitner

Ansicht einer Buchreihe, bei der die Buchunterseiten von vorne sichtbar sind.
Frühjahrstagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung: Im Zeichen von Sprache und Grenzen. Foto: Tom Hermans auf Unsplash

Vom 3. bis 5. April treffen sich rund 60 Mitglieder der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung – Persönlichkeiten aus Literatur und Wissenschaft – zu ihrer Frühjahrstagung im Bozner Schloss Maretsch, um den Dialog mit Kolleg:innen und der kulturell interessierten Öffentlichkeit zu suchen. Unter dem Motto „An den Grenzen sehen wir weiter“ wird ein vielfältiges und prominent besetztes Programm geboten: Lesungen und Gespräche mit in Südtirol beheimateten Autor:innen, Vorträge und Diskussionen über Deutsch in Europa, ebenso eine Podiumsdiskussion über persönliche Grenzerfahrungen mit Mitgliedern der Akademie aus verschiedenen Ländern.  

Das mehrsprachige Südtirol mit seiner dreisprachigen Universität bietet sich als Tagungsort geradezu an. Prof.in Rita Franceschini, Vizepräsidentin der Akademie, Mitkuratorin der Tagung und ehemalige Rektorin der Freien Universität Bozen, ist maßgeblich für diese Wahl verantwortlich. „Sprache ist ein zentrales Element in europäischen Gemeinschaften, so auch in Südtirol. Es ist deshalb eine besondere Freude, dass wir so viel Unterstützung für diese Tagung erfahren haben. Sprache – Literatur – Grenzen und Perspektiven: Die dreitägige Veranstaltungsreihe um diese Begriffe wird Südtirol mit seinen Erfahrungen in den Mittelpunkt stellen“, so Franceschini. Für den renommierten Schriftsteller und Präsidenten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Ingo Schulze ist Bozen „ein guter Ort, um mehr über den Umgang mit Grenzen zu erfahren und darüber ins Gespräch zu kommen. Grenzen müssen nicht abschotten oder isolieren, sondern können Austausch befördern. Auch insofern sehen wir an den Grenzen weiter.“ 

Bei der Eröffnungsveranstaltung am 3. April zum Thema „Zwiesprache, dreisprachig? Literatur aus Südtirol“ hält die Schriftstellerin und unibz-Lehrbeauftragte Rut Bernardi als eine von mehreren Südtiroler Schriftsteller:innen eine Lesung. Am 4. April steht das Thema „Deutsch in Europa – Deutsch in Südtirol“ im Mittelpunkt:  Die Sprachwissenschaftlerinnen Rita Franceschini und Christa Dürscheid geben erste Einblicke in den von ihnen koordinierten Sprachbericht „Deutsch in Europa“, der im Herbst erscheinen wird. Nach Kurzvorträgen zu Spracheinstellungen, Deutsch an Schulen in mehrsprachigen Konstellationen, Deutsche Varietäten und Deutsch in Rumänien werden die Vortragenden gemeinsam mit den Professorinnen Andrea Abel, Birgit Alber und Silvia Dal Negro von der Fakultät für Bildungswissenschaften sowie Franz Lanthaler in einer Podiumsdiskussion Vergleiche zwischen dem Deutschen in Europa und in Südtirol ziehen. Die Abendveranstaltung steht unter dem Motto „Grenzen überdenken“. Am 5. April stehen Vorträge und Gespräche zum Thema „Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg: Streiflichter auf die Geschichte eines Grenzgebiets“ auf dem Programm. Den Abschluss der Tagung bildet am Abend die Verleihung der Akademie-Preise. 

Alle Veranstaltungen finden im Schloss Maretsch statt und sind öffentlich zugänglich. Der Eintritt ist frei.  

Das detaillierte Programm findet sich hier.

Persone nell’articolo: Andrea Abel, Birgit Alber, Silvia Dal Negro, Ruth Bernardi