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Freie Universität Bozen

MobileDev 2025: Zwischen digitaler Innovation und Soft Skills

Eine Woche lang Apps mit gesellschaftlichem Mehrwert entwickeln: 250 Oberschülerinnen und Oberschüler aus Südtirol, dem Trentino und dem Latium nehmen am Intensivkurs für Informatik teil.

Von Redaktion

Ein voll gefüllter Veranstaltungsraum. Die Schüler:innen sind von hinten sichtbar. Vorne referiert eine Person. Dahinter ist eine Präsentation auf die Wand projeziert.
Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit stehen im Fokus der Summer School für Informatik. Foto: unibz

Am Montag fiel an der Fakultät für Ingenieurwesen am Campus NOI Techpark der Startschuss für die 14. Ausgabe von MobileDev, der renommierten Summer School für Informatik, die Oberschüler:innen aus ganz Italien zusammenbringt. In einem 20-stündigen Coding Camp durchlaufen die Teilnehmenden ein intensives Lernprogramm, das theoretische Grundlagen mit praktischen Erfahrungen zur Entwicklung von Apps für Smartphones verbindet. Dabei erwerben sie nicht nur wichtige Programmierkenntnisse, sondern gewinnen auch erste Einblicke in den Universitätsalltag und das vielfältige Studienangebot der unibz. Gleichzeitig können sie ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten im Austausch mit Gleichaltrigen stärken – Kompetenzen, die für die berufliche Zukunft von großer Bedeutung sind.

Am Ende der Woche erhalten alle ein Teilnahmezertifikat, das als Schulguthaben oder im Rahmen der Übergreifenden Kompetenzen und Orientierung (ÜKO) angerechnet werden kann. Seit einigen Jahren wird MobileDev im Hybridmodus durchgeführt. Damit spiegelt das Format nicht nur die heutige Arbeitsweise von Remote-Teams in der Softwareindustrie wider, sondern eröffnet zugleich Schulen aus ganz Italien die Möglichkeit zur Teilnahme.

„MobileDev entwickelt sich jedes Jahr weiter“, betont Prof.in Ilenia Fronza von der Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen, die den Workshop gemeinsam mit Luis Corral, Dozent und Manager im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik am ITESM Querétaro in Mexiko, organisiert. Neue Impulse erhält die Summer School durch das europäische Projekt OSCAR. Bei diesem von der unibz koordinierten Projekt sind sieben Partner aus Finnland, Spanien und Italien beteiligt, darunter auch das italienische Bildungsministerium und die Direktion Italienische Bildung der Autonomen Provinz Bozen. „In der diesjährigen Ausgabe legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit und setzen dabei neue didaktische Ansätze ein, die aus zwei Jahren Forschung entstanden sind “, erklärt Fronza. „Zudem werden die Teilnehmenden vor Ort von Forschenden des Projekts OSCAR begleitet und unterstützt.“

Ein intensives Lernprogramm
Für MobileDev sind keine Programmierkenntnisse erforderlich. Nach dem Prinzip Learning by Doing erwartet die Teilnehmenden ein intensives Lernprogramm, das Theorie, praktische Übungen und Teamarbeit vereint. Zunächst erhalten sie eine Einführung in Android und iOS sowie in die Architektur und Funktionen mobiler Betriebssysteme. Dabei gewinnen sie Einblicke in die Grundlagen der Programmierung – von der Erstellung von Algorithmen und Flussdiagrammen bis hin zur Erstellung erster Programme in Pseudocode. In der nächsten Phase liegt der Fokus auf der Entwicklung von Apps auf Basis Künstlicher Intelligenz. „Die Teams setzen sich mit einem konkreten Problem auseinander – in diesem Jahr im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit. Sie diskutieren mögliche Lösungen und entwickeln mithilfe intuitiver grafischer Oberflächen eine App für Android und iOS“, so Fronza.

Ein zentrales Element des Workshops ist das Arbeiten in ortsunabhängigen oder geteilten Teams. „Die Jugendlichen erleben, wie Zusammenarbeit in der Softwarebranche funktioniert: Sie lernen, Aufgaben zu priorisieren, sich online abzustimmen, digitale Tools einzusetzen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln – Fähigkeiten, die Durchhaltevermögen und Teamgeist fördern“, erläutert Fronza. Mit dem gesamten Kurs fördert MobileDev gezielt die von vom EU-Rat empfohlenen Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen: persönliche und soziale Kompetenz, Bürgerkompetenz, unternehmerisches Denken sowie kulturelles Bewusstsein und Ausdrucksfähigkeit.

Am Ende dieser Woche präsentieren die Arbeitsgruppen ihre selbst konzipierten und entwickelten Projekte: Jedes Team stellt einen funktionierenden Prototyp vor, erläutert die Idee dahinter, deren Relevanz sowie die Zielgruppe – dabei wird auch das Geschäftsmodell vorgestellt, das die Entwicklung der App unterstützen könnte. Auf diese Weise fördert MobileDev nicht nur technische Kompetenzen, sondern auch Kreativität und Unternehmergeist. Gleichzeitig bekräftigt die Freie Universität Bozen ihr Engagement, junge Menschen mit innovativen Kompetenzen auszustatten und sie darauf vorzubereiten, technologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen mit kritischem Denken, Teamarbeit und Kreativität zu begegnen.

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