Skip to content

Freie Universität Bozen

Innovation Kultur Gesellschaft

In die Landschaft eingeschrieben: Vorstellung von Webseite und Wander-App

Die Webseite und Wander-App zu Orten, Spuren und Erinnerungen des Ersten Weltkriegs in den Sextner Dolomiten wird an der unibz vorgestellt.

By Redaktion

Frau spricht in einem Hörsaal zu Personen. Sie steht vor einer Projektion zum Thema "In die Landschaft eingeschrieben".
Waltraud Kofler Engl präsentiert die Website und Wander-App. Foto: unibz

Mit einer viel beachteten Ausstellung, einer Tagung und mit Führungen hat die Plattform „Kulturerbe und Kulturproduktion“ an der unibz in den vergangenen Jahren das Erbe der Gebirgsfront des Ersten Weltkriegs rund um die Sextner Dolomiten sichtbar gemacht. Dank zweier weiterer Vermittlungsformate können sich alle Interessierten nun auch selbstständig auf Spurensuche begeben: Am Mittwoch, 10. Juli, präsentiert das Projektteam eine Webseite und eine Wander-App, mit denen die Ergebnisse des Forschungsprojekts allgemein verständlich zugänglich gemacht werden.

 "In die Landschaft eingeschrieben. Orte, Spuren, Erinnerungen. Der Erste Weltkrieg in den Sextner Dolomiten“: So lautet der Titel des im Rahmen von „Research Südtirol/Alto Adige 2019“ geförderten Forschungsprojekts der Plattform „Kulturerbe und Kulturproduktion“, mit dem bislang nicht dokumentierte bauliche Infrastrukturen der österreichischen und italienischen Gebirgsfront, aber auch Erinnerungen an das Kriegsgeschehen, die Evakuierung, die Zerstörung und den Wiederaufbau des Ortes in der Sextner Bevölkerung dokumentiert und erforscht wurden. Ein konkreter Beitrag gegen das Verschwinden und Vergessen, dem ein touristisch intensiv genutztes Gebiet wie die Sextner Dolomiten besonders ausgesetzt ist.

Zwei Jahre lang trug ein interdisziplinäres Team der unibz aus Fachgebieten wie Kulturerbe- und Geschichtswissenschaft, Konfliktarchäologie, Soziologie, Anthropologie, Geografie sowie Design und Kunst in Archiven sowie bei Feldforschungen im Dorf wie im Hochgebirge zahlreiche Zeugnisse zusammen, die die Kämpfe zwischen Mai 1915 und November 2017 in der Landschaft und in den Erinnerungen der Bevölkerung hinterlassen haben. Neben einer Ausstellung, die derzeit im Naturparkhaus Toblach zu sehen ist, einer Tagung sowie Führungen hat das Forschungsteam um die Leiterin der Plattform „Kulturerbe und Kulturproduktion“ Waltraud Kofler Engl am heutigen Mittwoch zwei weitere Vermittlungsformate vorgestellt.

Auf einer dreisprachigen und multimedialen Webseite werden die wichtigsten Ergebnisse zu den Forschungsschwerpunkten Kriegslandschaft und Infrastruktur des Krieges, Zwei Fronten sowie Heimatfront und Erinnerung in Text, Bild und Film sowie mit umfangreichen Quellenangaben zugänglich gemacht. Wer sich selbst auf Spurensuche in den Sextner Dolomiten oder im Ort Sexten begeben will, findet in einer Wander-App drei Wanderrouten am Drei-Zinnen-Plateau und eine in Sexten und Moos mit entsprechenden Erläuterungen. „Sowohl die Webseite als auch die App sind so gestaltet, dass sie in deutscher, italienischer und englischer Sprache für alle Interessierten verständlich und zugänglich sind“, erklärte Waltraud Kofler Engl im Rahmen der heutigen Präsentation. „Vor allem auf der Webseite gibt es aber auch viele Möglichkeiten, einzelne Themen zu vertiefen und die Quellen zu sichten.“

Die Webseite ist unter https://writteninthelandscape.projects.unibz.it/ abrufbar. Die App wird ab Ende Juli 2024 verfügbar sein und kann über die Apple Store App für iOS-Nutzer:innen und die Google Play Store App für Android-Nutzer:innen heruntergeladen werden. Die Route in Sexten und Moos kann direkt abgerufen werden; für die Wanderungen im Hochgebirge wird aufgrund der schlechten Internetverbindung empfohlen, die App im Vorfeld herunterzuladen. Eine gedruckte Wanderkarte gibt einen Überblick zu den vier Routen und den QR-Code, über den die App geöffnet werden kann.

Artikel auch auf Italienisch verfügbar

Related people: Waltraud Kofler