Forschungspreis für Nachhaltigkeit geht zwei Mal an unibz
Von Redaktion

Die Professorin für Umweltökonomie und Leiterin des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit der unibz Elisabeth Gsottbauer sowie der Soziologe und ehemalige unibz-Forscher Salvatore Monaco sind die Preisträger des Forschungspreises für Nachhaltigkeit 2025. Der von der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der Südtiroler Sparkasse finanzierte Preis wurde am Montagnachmittag offiziell vom Generaldirektor der Südtiroler Sparkasse Nicola Calabrò sowie Heidi Röhler vom Stiftungsrat der Stiftung Südtiroler Sparkasse verliehen.
Seit 2023 werden hervorragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Nachhaltigkeit mit dem „Forschungspreis für Nachhaltigkeit der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der Südtiroler Sparkasse“ sichtbar gemacht und prämiert. Der von der unibz ausgeschriebene Preis mit einem Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro wird alle zwei Jahre an höchstens zwei Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Südtiroler Hochschul- und Forschungseinrichtungen Freie Universität Bozen, Eurac Research, Forschungszentrum Laimburg, Fraunhofer Italia, Theologisch-Philosophische Hochschule Brixen, Claudiana, Eco Research und Wasserstoffzentrum Bozen vergeben.
Am Montag dieser Woche wurde der Preis an zwei Wissenschaftler:innen der unibz verliehen. Die Leiterin des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit und Umweltökonomin Prof.in Elisabeth Gsottbauer wurde für die Studie „Choice architecture promotes sustainable choices in online food-delivery apps" ausgezeichnet. Darin belegte die Wissenschaftlerin, wie der CO₂-Ausstoß von Mahlzeiten durch eine einfache Umstellung der Menüreihenfolge auf Food-Delivery-Plattformen deutlich gesenkt werden kann. Eine laut Jury innovative, kosteneffiziente und wirksame Methode zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im Bereich der Ernährung, die zusätzlich gesundheitliche Vorteile wie eine höhere Nährstoffdichte und eine geringere Kalorienaufnahme mit sich bringt. Durch die Kombination von Umwelt- und Gesundheitsvorteilen stellt diese Forschung eine zukunftsweisende, praxisorientierte Lösung dar, die nicht nur ökologisch, sondern auch gesellschaftlich nachhaltig ist und großes Potenzial für eine wirkungsvolle Skalierung hat. Die Veröffentlichung der Studie in PNAS Nexus, einem renommierten, multidisziplinären Open-Access-Journal der National Academy of Sciences, unterstreicht ihre hohe wissenschaftliche Qualität und breite internationale Sichtbarkeit.
Der zweite Preis ging an den Soziologen Salvatore Monaco für sein Buch Identity, Territories, and Sustainability. Durch fundierte Fallstudien und einen interdisziplinären Ansatz verdeutlicht der ehemalige Forscher der unibz, der aktuell an der Università degli Studi di Napoli „Federico II“ arbeitet, wie soziale Gerechtigkeit und Umweltpolitik miteinander verbunden sind und wie echte Nachhaltigkeit nur durch die Anerkennung territorialer Identitäten, kultureller Vielfalt und lokaler Kontexte möglich ist. Nachhaltige Lösungen sind kein „one-size-fits-all“-Konzept und dürfen soziale und ökologische Realitäten nicht ausblenden, so sein Motto. „Salvatore Monaco erhält den Nachhaltigkeitspreis, weil er eine neue, gerechtere Perspektive auf nachhaltige Entwicklung eröffnet – eine, die lokale Stimmen stärkt, kulturelle Unterschiede respektiert und konkrete Wege für eine inklusive und kontextgerechte Umsetzung der SDGs aufzeigt“, so die Begründung der Jury.
In ihren Grußworten an die Preisträgerinnen und Preisträger betonte das Mitglied des Stiftungsrates, Heidi Röhler, dass die prämierten Forschungsarbeiten den Vorgaben der Wettbewerbsausschreibung in besonderem Maße entsprachen. Diese haben Aspekte der Nachhaltigkeit sowohl im Hinblick auf ihre pragmatische Umsetzung als auch auf ihre identitätsstiftende Bedeutung untersucht.
Von Seiten der Freien Universität Bozen nahmen die Unileitung mit Präsidentin Prof.in Ulrike Tappeiner, Rektor Prof. Alex Weissensteiner und Generaldirektor Günther Mathà sowie die Prorektorin für Forschung der Freien Universität Bozen Prof.in Tanja Mimmo an der Preisverleihung teil. „Nachhaltigkeit ist für die unibz ein wichtiges Anliegen“, unterstrich Prorektorin Tanja Mimmo. „In einer Region wie Südtirol, in der Natur, Landwirtschaft, Tourismus und kulturelle Vielfalt eng miteinander verflochten sind, tragen wir als Universität eine besondere Verantwortung. Unsere Forschung und Lehre sollen nicht nur Wissen schaffen, sondern aktiv dazu beitragen, nachhaltige Wege für unsere Region und darüber hinaus zu gestalten – im Dialog mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.“
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