EUniverCities-Konferenz in Bozen
Von Redaktion

Universitäten sind mehr als Bildungs- und Forschungseinrichtungen: Sie sind zentrale Akteure, die durch die Einbindung ihrer Führungskräfte sowie von Studierenden und Forschenden aktiv an der Gestaltung von Stadtentwicklungsstrategien mitwirken. Dieser Grundgedanke steht im Mittelpunkt der Jahreskonferenz des europäischen Netzwerks EUniverCities, dem die Gemeinde Bozen und die unibz gemeinsam mit 11 weiteren Partnerstädten und ihren Universitäten angehören und die erstmals in der Landeshauptstadt stattfindet. Zentrales Thema der Konferenz mit dem Titel „Student and Researcher Citizenship: tactics to shape a strategic future“ ist das Konzept der aktiven demokratischen Mitgestaltung, die sich durch die partizipative Beteiligung von Studierenden und Forschenden an der Stadtentwicklung und politischen Entscheidungen ergibt.
„In der Veranstaltung wird einerseits beleuchtet, wie und mit welchen strategischen Werkzeugen Entscheidungsträger:innen der Stadt und Universität im Sinne eines Top-down-Ansatzes Regelwerke und langfristige Strategien zur Zusammenarbeit zwischen Städten und Universitäten fördern“, erklärt Prof.in Stefania Baroncelli, Mitorganisatorin der Veranstaltung. „Anderseits werden Bottom-up-Ansätze wie Versammlungen von Studierenden und Forschenden, Living Labs oder demokratische Foren analysiert. Ziel ist es, herauszufinden, wie neue Ideen aus der studentischen und wissenschaftlichen Community konkret in politische Entscheidungsprozesse einfließen können“, so die unibz-Professorin. Darüber hinaus werden Beispiele für bürgerschaftliches Engagement und Innovation seitens von Studierenden, Forschenden und Professor:innen vorgestellt und analysiert.
Das Konferenzprogramm bietet vielfältige Gelegenheiten zum Austausch mit international renommierten Expert:innen, darunter Stefania Giannini, stellvertretende Generaldirektorin für Bildung bei der UNESCO, die die Konferenz eröffnet, Architekt Andreas Kipar, der über die Städte der Zukunft spricht und Laurène Le Cozanet vom European University Institute. Ergänzt wird das Programm durch interaktive Panels und Workshops zu Themen wie soziale Nachhaltigkeit, urbane Innovation und kreative Beteiligung an der Kulturpolitik.
Ein besonderes Ereignis im Rahmen der Konferenz ist die Verleihung des „Bolzano’s City Prize“ für die besten Abschlussarbeiten mit Bezug zur Stadt Bozen. Die Auszeichnung wird in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen vergeben und unterstreicht das gemeinsame Engagement zur Förderung junger Talente. Die Preisverleihung findet am Montag, 14. April um 19 Uhr im Festsaal der Gemeinde Bozen statt.
Die Veranstaltung bietet außerdem die Gelegenheit, konkrete Beispiele erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität kennenzulernen, etwa bei Besichtigungen der Labore im NOI Techpark oder in Erfahrungsberichten von Studierenden über Formen öffentlicher Beteiligung. Zum Abschluss geht es darum, gemeinsam die nächsten Schritte für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität zu entwickeln – mit dem Ziel, ein Modell der demokratischen Mitgestaltung zu fördern, um gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderungen von morgen noch besser begegnen zu können.
Weitere Informationen über das Konferenzprogramm und die Veranstaltungsorte unter: https://www.unibz.it/en/events/eunivercities-network-conference-student-and-researcher-citizenship
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