Projekt EDUNEXT: unibz im Konsortium für Innovation in der digitalen Lehre
By Redaktion
Die Freie Universität Bozen ist Partner eines vom italienischen Bildungsministerium mit über 22 Mio. Euro finanzierten Projekts, gemeinsam mit 34 anderen Universitäten und fünf Kunst- und Musikhochschulen.
Die Initiative EDUNEXT setzt auf innovative und inklusive digitale Bildungsangebote, die sich an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft orientieren. Das durch das Ministerium für Bildung, Universitäten und Forschung im Rahmen der PNRR-Maßnahmen geförderte Projekt schafft ein umfassendes Kooperationsnetzwerk, an dem 35 Universitäten und fünf AFAM-Einrichtungen (Kunst- und Musikhochschulen) beteiligt sind, darunter die Freie Universität Bozen. Das Projekt wurde heute, am 3. September, im Rahmen einer Veranstaltung an den Universitäten Modena und Reggio Emilia der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ziele und Initiativen des Projekts
Das Projekt besteht aus einer Reihe konkreter Maßnahmen, die darauf abzielen, Ausbildungsmethoden und -inhalte zu erneuern und die Einführung fortschrittlicher Technologien und innovativer Lehrmethoden zu fördern.
Zu den wichtigsten Initiativen von EDUNEXT gehört die Entwicklung von 32 neuen Bachelor- und 32 Masterstudiengängen sowie die Erstellung von mehr als 250 offenen Lerninhalten (MOOCs), die insgesamt rund 7.000 ECTS-Punkte umfassen werden. Diese Studiengänge konzentrieren sich besonders auf Schlüsselbereiche wie digitale Kompetenzen, Nachhaltigkeit, Energie, Datenkompetenz und künstliche Intelligenz. Bereiche, die als entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung der sozialen und wirtschaftlichen Struktur des Landes angesehen werden.
Ein weiterer zentraler Teil des Projekts ist die Einrichtung einer „Educational Content Library“, einer digitalen Bibliothek, die Lehrenden und Studierenden innovative Bildungsressourcen zur Verfügung stellt. Sie trägt zur Schaffung einer integrierten und gemeinsamen Lernumgebung für alle teilnehmenden Einrichtungen bei. Die Plattform wird ein wichtiges Instrument sein, um die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen zu fördern und den Zugang zu Bildungsinhalten zu optimieren.
EDUNEXT sieht auch die Einführung eines Systems zur Verwaltung von Mikrozertifikaten und E-Portfolios für die Bescheinigung von im Studium erworbenen Kompetenzen vor. Dieses System wird es ermöglichen, spezifische Kompetenzen anzuerkennen und zu verbessern, um eine kontinuierliche und modulare Ausbildung zu fördern, die den Anforderungen des sich rasch wandelnden Arbeitsmarktes entspricht.
Das Projekt, an dem mehr als 700.000 Studierende und mehr als 25.000 Lehrende und Forschende beteiligt sind, soll ein Bezugspunkt für die digitale Transformation des Bildungswesens in Italien werden. Dieses Modell soll die Qualität und Zugänglichkeit des Bildungsangebots verbessern, eine Kultur der digitalen Bildung in der Bevölkerung fördern, Inklusion unterstützen und Ungleichheiten beim Zugang zur Bildung zu verringern.
Die Phasen von EDUNEXT und ihre Bedeutung für die unibz
Das Projekt ist in mehrere Phasen unterteilt. In den ersten drei Jahren liegt der Fokus auf dem Aufbau der digitalen Infrastruktur und der Schulung der Lehrkräfte, um die nötigen Fähigkeiten für die neuen Lehrmethoden zu entwickeln In einer zweiten Phase soll das Projekt durch die Beiträge der Partner nach und nach abgeschlossen und eigenständig werden. Das Ziel ist, EDUNEXT bis 2028 als gefestigte und nachhaltige Initiative zu etablieren.
Für die unibz wird das Projekt zunächst den Masterstudiengang Data Analytics for Economics and Management abdecken und ab dem akademischen Jahr 2025/26 die Lehrmethodik verändern. „EDUNEXT wird uns bei der Neugestaltung der aktuellen Lehrmethoden unterstützen“, erklärt Studiengangsleiter Prof. Davide Ferrari. „Die Studierenden werden über eine Online-Plattform auf aufgezeichnete Vorlesungsblöcke zugreifen, die zur individuellen Vorbereitung dienen. Die Präsenzvorlesungen werden dann der praktischen Anwendung und der Lösung konkreter Probleme gewidmet sein. Dieser typisch angelsächsische Ansatz hat sich bereits als besonders geeignet für die Bedürfnisse der Studierenden und des Arbeitsmarktes erwiesen.“
„Wir sind stolz darauf, am EDUNEXT-Projekt teilzunehmen, das es uns ermöglicht, die Lehrmethoden unserer Studiengänge weiterzuentwickeln“, sagt der Rektor der unibz, Prof. Paolo Lugli. „Durch die Einführung moderner Lehrmethoden wie Blended Learning und problembasiertem Lernen können wir nicht nur die Lernerfahrung ansprechender und interaktiver gestalten, sondern auch die Zugänglichkeit und Attraktivität der Kurse erhöhen und unsere Studierenden darauf vorbereiten, den Herausforderungen der realen Welt mit Kompetenz und Kreativität zu begegnen.”
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