Orangerie-Kultur im Alpenraum: Internationale Tagung in Brixen
Von Redaktion

Die gemeinsame Tagung der Plattform für Kulturerbe und Kulturproduktion der unibz mit dem Arbeitskreis Orangerien in Deutschland und dem Südtiroler Burgeninstitut, widmet sich der Orangerie-Kultur im Alpenraum zwischen Südtirol, Tirol, Graubünden und dem Trentino sowie dem spezifischen Aspekt der Orangerie-Kultur in Klöstern und geistlichen Stiften. Am 18. September um 19 Uhr findet in der Cusanus Akademie ein öffentlich zugänglicher Festvortrag zum Thema „Orangerien als geistliche und weltliche Paradiesgärten – Vom göttlichen Auftrag zur gärtnerischen Berufung“ statt. Vortragender ist der deutsche Kunsthistoriker und Vorsitzende des Arbeitskreises Orangerien, Prof. Helmut-Eberhard Paulus.
Die Deutsche Gesellschaft zur Förderung von Orangerien hat die ehemalige Bischofsstadt bewusst als Austragungsort ihrer Jahrestagung gewählt. Mit den Hofburggärten beherbergt die Stadt eine der ältesten Garten-Anlagen Europas, in der zwischen dem späten 16. und dem 20. Jahrhundert eine lebendige Orangerie-Kultur nachweisbar ist. „Auch das nahegelegene Kloster Neustift betrieb bis 1945 ein Orangerie-Gebäude im Stiftsgarten“, sagt die Leiterin der Plattform für Kulturerbe und Kulturproduktion, Waltraud Kofler Engl, die bei der Tagung einen Vortrag zur Orangerie-Kultur in Südtirol halten wird.
Die Orangerie-Kultur reicht in ihren Ursprüngen bis auf das antike Rom zurück und erlebte ihre Höhepunkte in der Renaissance und im Barock. Zitruspflanzen und ihre Früchte wurden dabei als Symbol des Paradieses verehrt und als „Goldene Äpfel“ bezeichnet. Aufgrund der hohen Bedeutung in der höfischen und kirchlichen Welt wurde auch in alpinen Regionen keine Mühe gescheut, die Pflanzen im Winter vor Frost zu schützen. Orangerien bilden besondere Gesamtkunstwerke, in denen Kunst und Natur, die Metamorphose der Natur und die Erlebniswelt der Menschen, Geschichtlichkeit und Sinnlichkeit eine Einheit bilden. Erst seit wenigen Jahrzehnten werden Entstehung und Wirkung dieses einzigartigen kulturgeschichtlichen Phänomens im Herzen Europas intensiver erforscht.
Die Tagung findet am 18. und 19. September am Sitz der Freien Universität Bozen in Brixen, Regensburger Allee 16, statt. Interessierte können gegen einen Unkostenbeitrag daran teilnehmen. Mehr Infos und verbindliche Anmeldung über info@orangeriekultur.de. Das vollständige Programm kann auf der Webseite der Plattform eingesehen werden.
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