Mettiamoci al sicuro!

Einen neuen Zugang für die Sensibilisierung für Arbeitssicherheit eröffnen: Mit diesem Anspruch laden der Forscher Jacobo Ammendola vom Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit und Prof. Giorgio Camuffo von der Fakultät für Design und Künste in Zusammenarbeit mit der Fondazione Regolino aus Empoli zu dieser gemeinsamen Veranstaltung. Am Freitag steht die internationale Tagung „Mettiamoci al sicuro!“ auf dem Programm, an der Expert:innen, Designer: innen, Kommunikationsfachleute sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft teilnehmen. Neben institutionellen Stellungnahmen erwarten die Teilnehmenden eine Reihe von Vorträgen und Beiträgen zu innovativen Beispielen für die Kommunikation von Präventionsmaßnahmen. Mit dabei sind unter anderem Santiago Cirugeda (Recetas Urbanas), Vertreterinnen und Vertreter von Universcience Paris sowie Forschende und Designer:innen, darunter Prof. Giorgio Camuffo von der unibz. In drei Podiumsdiskussionen werden zentrale Argumente aufgegriffen: In einem Talk mit Unternehmen wie Coca-Cola und BBT geht es um kulturelle und visuelle Strategien der Sicherheitskommunikation. In einer weiteren Diskussion wird die Rolle von Schulen bei der Vermittlung einer Sicherheitskultur thematisiert. In der dritten Gesprächsrunde geht es um die besonderen Herausforderungen im Bauwesen, einem der unfallträchtigsten Sektoren. In diesem Rahmen wir auch das Manifest der Sicherheit vorgestellt.
Kinder als Schlüsselakteure der Prävention
Einen innovativen Ansatz bringt die Fondazione Regolino ein: Kinder als zentrale Figur zu nutzen, um Erwachsene für Unfallprävention und Sicherheit zu sensibilisieren. Ihr Ziel? Eine „offene, inklusive Bildungsgemeinschaft“, die Schulen, Familien, Unternehmen und Institutionen auf einem gemeinsamen Weg zu mehr Sicherheitsbewusstsein vereint. „Kinder haben die Kraft, unsere Sicht auf Sicherheit grundlegend zu verändern“, betonen die Organisatoren. „Über Spiele, Workshops und kreative Formate erhalten sie Impulse, die sie an Familien, Schulen und Gemeinschaften weitergeben.“
Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung am Bozner Campus werden auch die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Sicherheit und Design. Pädagogische und kommunikative Strategien“ präsentiert, das vom Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit und der Fakultät für Design entwickelt wurde. Das Projekt knüpft an die Kampagne #pensierosicuro der Fondazione Regolino an. Durch innovative Ausdrucksformen, interdisziplinäre Ansätze und aktive Beteiligung der Bevölkerung soll Sicherheit nicht länger nur als gesetzliche Pflicht, sondern als gesellschaftlicher Wert verstanden werden – kreativ vermittelt und sozial verantwortungsvoll.

Die Beobachtungsstelle: Forschung für mehr Sicherheit im Bauwesen
Während der Tagung wird auch ein neues gemeinsames Projekt von unibz und Fondazione Regolino offiziell vorgestellt: eine Beobachtungsstelle für Nachhaltigkeits- und Sicherheitspraktiken im Bauwesen. Dieses Forschungszentrum wird innerhalb des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit der unibz künftig Sensibilisierungskampagnen der Stiftung begleiten und deren Wirksamkeit evaluieren.

„Seit über vier Jahrzehnten verändern sich die Daten zu Arbeitsunfällen kaum. Trotz strengerer Gesetze und Sanktionen reichen diese Instrumente also nicht aus – insbesondere im Bauwesen, wo kleine Betriebe oft unter schwierigen kulturellen und organisatorischen Bedingungen arbeiten“, erklärt Fabio Ciaponi, Präsident der Fondazione Regolino und Lehrbeauftragter an der unibz. „Heute ist allen Beteiligten – Institutionen, Unternehmen und Arbeitnehmenden – klar: Wir brauchen einen tiefgreifenden Wandel, der bei Kultur, Denken und Bildung ansetzt.“
Sicherheit spielerisch entdecken
Am 11. Oktober steht der Campus ganz im Zeichen der Familien. Unter dem Motto „Sicurissimo: Sicherheit ist kein Spiel, aber man kann sie spielerisch lernen“ erwartet Kinder und Eltern ein kreatives Programm mit Spielen und Workshops, die von Forschenden und Studierenden der unibz entwickelt wurden. Mit kreativen Aktivitäten und an interaktiven Stationen, die von Prof. Giorgio Camuffo und seinem Team konzipiert wurden, werden Kinder auf spielerische Art an das Thema Prävention herangeführt. So können sie auch zu Multiplikatoren sicherheitsbewussten Verhaltens werden – auch für Erwachsene. Als Vehikel soll dabei das Maskottchen Regolino dienen, das von der Fondazione Regolino und der Fakultät für Design und Künste entwickelt wurde, um Kinder neugierig zu machen und ihr Verantwortungsbewusstsein zu stärken.
Mehr Infos und Programm: https://www.unibz.it/it/events/mettiamoci-al-sicuro
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