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Biodiversität im Wandel: unibz präsentiert die Ausstellung Echoed Nature

Eine Zeitreise auf den Spuren der sich verändernden Biodiversität. Am 4. November wird im Naturmuseum Südtirol die interaktive Ausstellung Echoed Nature eröffnet.

Von Redaktion

wiederholendes Muster mit Schmetterlingen, Vögeln, Insekten, Blättern, Blumen und Farnen auf grünem Hintergrund
Echoed Nature: Biodiversität Südtirols interaktiv erlebbar – gestern, heute und morgen. Bild: Naturmuseum Südtirol

Die Ausstellung Echoed Nature lädt das Publikum dazu ein, sich mit der Entwicklung der regionalen Biodiversität auseinanderzusetzen – und dabei nicht nur den Verlust, sondern auch das Bewahren und die laufenden Veränderungen in den Blick zu nehmen. Unter der Koordination von Maria Menendez-Blanco, Forscherin an der Fakultät für Ingenieurwesen der unibz und Initiatorin des Projekts, erfassten die Zoologin Petra Kranebitter und der Botaniker Thomas Wilhalm vom Naturmuseum gemeinsam mit Katharina Mischer und Thomas Traxler (mischer’traxler studio) anhand der Museumsarchive ausgestorbene oder bedrohte Arten in Südtirol. Diese Exemplare wurden von Giuseppe Nicastro mithilfe von 3D-Scan- und Fototechniken im EARTH_LAB der Fakultät für Bildungswissenschaften digitalisiert und anschließend im Prototyping Lab der Fakultät für Ingenieurwesen mit 3D-Druckern reproduziert. Mit Unterstützung der künstlichen Intelligenz gelang es zudem, digitale Modelle besonders fragiler Arten, wie Schmetterlinge oder winzige Pflanzen, zu rekonstruieren, die heute kaum mehr in der Natur zu beobachten sind.

Dieses interdisziplinäre Zusammenwirken führte zur Entstehung der Ausstellung, die von mischer’traxler studio konzipiert und entwickelt wurde und Themen wie Artensterben, Vereinheitlichung von Lebensräumen und gebietsfremde Arten (Neobiota) behandelt. Zentrales Element ist eine über sieben Meter lange interaktive Installation, die den Besucherinnen und Besuchern vermittelt, wie Veränderungen in der Biodiversität auch den Menschen selbst beeinflussen. Durch den Einsatz von Kameras und immersiver Projektionen erscheinen auf dem Spiegelbild der Besucher Bilder von Tieren und Pflanzen aus dem Jahr 1850. Entlang einer Zeitachse verschwinden diese Arten nach und nach – bis sich die für 2050 prognostizierte Vereinheitlichung der Natur zeigt: ein zugleich poetisches und verstörendes Erlebnis, das wissenschaftliche Daten in Emotion und Bewusstsein verwandelt. Darüber hinaus bietet die Ausstellung drei interaktive Bereiche, in denen Besucherinnen und Besucher mithilfe von Augmented Reality konkret erfassen können, was der Begriff Aussterben bedeutet.

Echoed Nature entstand aus dem Wunsch heraus, sichtbar zu machen, was man normalerweise nicht wahrnimmt: das langsame Verändern der Biodiversität“, erklärt Projektkoordinatorin Maria Menendez-Blanco. „Mit einer multidisziplinären Sprache, die Design, Technologie, Biologie, Bildungswissenschaften und Kunst vereint, möchten wir zum Nachdenken über die Verbindung zwischen Wissen, Sensibilität und Verantwortung gegenüber unserem natürlichen Erbe anregen.“

Die Ausstellung ist das erste Forschungsergebnis des Embodied Data Lab, eines interdisziplinären Labors, das im Rahmen des PNRR-Programms und der Young Researchers-Ausschreibung von iNEST – Interconnected Nord-Est Innovation Ecosystem gefördert wird. Das Labor nutzt die vielfältigen Kompetenzen und Technologien der unibz, um neue Formen der Vermittlung wissenschaftlicher Daten zu erproben. Indem diese in sensorische und körperliche Erlebnisse übersetzt werden, können komplexe Themen wie der Verlust biologischer Vielfalt und das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt greifbar gemacht werden.

Die Ausstellungseröffnung findet am 4. November 2025 um 18.30 Uhr im Naturmuseum Südtirol (Bindergasse 1, Bozen) statt. Der Eintritt ist frei und alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Weitere Informationen zur Ausstellung, die bis 9. Januar 2026 zu sehen ist, gibt es auf der Website des Museums.

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