Kick-off-Meeting für DiCAM: digitale Plattform für Klimamadaten
Von Rosmarie Hagleitner

Am 8. April fand an der Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen das Kick-off-Meeting für das Projekt DiCAM – A Cutting Edge Data Infrastructure for Climate Change Adaptation and Mitigation statt. Gefördert von der Autonomen Provinz Bozen, ist das Projekt eine Kooperation zwischen der unibz als Lead Partner, Eurac Research, Eco Research und dem Ökoinstitut Südtirol - Alto Adige. Ziel ist es, innerhalb von zwei Jahren eine digitale Plattform zu entwickeln, die speziell auf die Anforderungen von Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel auf verschiedenen geografischen Ebenen in Südtirol angepasst ist.
Südtirol strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Der Klimawandel erfordert entschlossenes Handeln, Strategien und eine verlässliche Datenbasis. Der Zugriff auf aktuelle und für wissenschaftliche Zwecke nutzbare Daten ist oft eingeschränkt und diese Lücke will DiCAM schließen. Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung einer innovativen, offenen digitalen Plattform, die sowohl Daten sammelt als auch bereitstellt – in Übereinstimmung mit den FAIR- und TRUST-Prinzipien. Die Plattform soll als föderiertes Repository fungieren, also als vernetzter Speicherort, der verschiedene Datenquellen zusammenführt, die gemeinsam nutzbar sind, aber eigenständig bleiben. So können Datenanbieter, die über keine eigene Infrastruktur verfügen, ihre Informationen sicher zugänglich machen.
Die Plattform richtet sich an eine Vielzahl von Nutzergruppen: Forschende, lokale Behörden und Interessenvertretungen. Durch den Zugang zu relevanten, gut strukturierten Daten sollen Klimaschutzmaßnahmen künftig gezielter geplant, transparenter umgesetzt und wirksamer bewertet werden können. Gleichzeitig wird es möglich, neue Projekte im Nachhaltigkeitsbereich auf Basis bereits vorhandener Daten besser einzuschätzen und zu evaluieren.
Beim Kick-off-Meeting wurden die Aufgabenbereiche der beteiligten Projektpartner vorgestellt. Während die Freie Universität Bozen und Eurac Research vor allem die technische und wissenschaftliche Entwicklung der Plattform verantworten, konzentrieren sich Eco Research und das Ökoinstitut auf den Kontakt mit Datenlieferanten und künftigen Nutzergruppen. Ziel ist es, über den gesamten Projektverlauf hinweg eng mit Akteuren aus Wissenschaft, den Südtiroler Gemeinden und der öffentlichen Verwaltung zusammenzuarbeiten, da diese Plattform für sie besonders unterstützend sein wird. „Wir starten nun mit der konkreten Umsetzung unserer Arbeitspakete – jedes Partnerinstitut mit seinem eigenen Fokus“, erklärt Projektleiter Anton Dignös von der Fakultät für Ingenieurwesen der unibz. „Besonders wichtig ist es, im Laufe des Projekts zwei Gruppen von Stakeholdern zu aktivieren: jene, die Daten für die Plattform zur Verfügung stellen und jene, die die Plattform dann nutzen werden“, so Dignös.
DiCAM soll einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung lokaler und nationaler Klimaziele leisten. Während Italien im Rahmen des EU-Plans „Fit for 55“ bis 2030 eine Reduktion der Emissionen um 55 % gegenüber 1990 anstrebt – insbesondere in Schlüsselbereichen wie Landwirtschaft oder Verkehr – verfolgt Südtirol das Ziel der Klimaneutralität bis 2040. Die Datenplattform DiCAM unterstützt diesen Weg, indem sie eine verlässliche Datengrundlage bereitstellt. Mit dem offiziellen Startschuss am 8. April hat die Aufbauphase begonnen – bis 2027 soll sie einsatzbereit sein.
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