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Freie Universität Bozen

Klimawandel Ökologie

Europäische Perspektiven für Ökosystemrenaturierung in China

Im Rahmen der Presidents International Fellowship Initiative präsentierte Landschaftsökologe Stefan Zerbe Strategien zur Wiederherstellung von Waldökosystemen und städtischen Lebensräumen.

Von Rosmarie Hagleitner

Prof Zerbe mit Kolleginnen im Tian Shan-Gebirge, Xinjiang, NW-China. Foto: privat

Im Juli 2025 absolvierte Prof. Stefan Zerbe von der Fakultät für Fakultät für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften der unibz einen fünfwöchigen Forschungsaufenthalt in China. Eingeladen wurde er von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der renommierten Presidents International Fellowship Initiative (PIFI), einem Exzellenzprogramm für international anerkannte Wissenschaftler:innen.

In seinen Vorträgen an verschiedenen Institutionen und Einrichtungen in China hob Zerbe die Prinzipien und Perspektiven zur Wiederherstellung von Wald- und Stadtökosystemen hervor. Dabei stellte er mitteleuropäische Ansätze den Erfahrungen aus chinesischen Renaturierungsprojekten gegenüber. Während in Europa meist die Förderung von Biodiversität im Mittelpunkt steht, liegt der Schwerpunkt in China auf der effizienten Landnutzung, um die Flächen wieder produktiv zu gestalten. „In städtischen Ökosystemen geht es vor allem darum, wieder mehr Grün in die Städte zu bringen – sei es durch Bäume, Flächenbegrünung oder Dach- und Fassadenbegrünung“, erklärt Prof. Stefan Zerbe. „Die weitreichende Versiegelung verschlechtert das Stadtklima erheblich. Jede Form von Begrünung trägt hingegen zur Verbesserung des Mikroklimas bei und steigert zugleich das Wohlbefinden der Menschen – mit positiven Effekten auf ihre Gesundheit.“ Während dieser Trend in Mitteleuropa bereits mit zahlreichen Stadtbegrünungsprojekten deutlich zu beobachten ist, befindet sich China noch in einer Phase intensiver Flächenversiegelung und ist von einer nachhaltigen Begrünung der Städte noch weit entfernt.

Neben seinen Vorträgen arbeitete Prof. Zerbe in Beijing und den Regionen Xinjiang und Shanxi eng mit verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen, besuchte Renaturierungsprojekte vor Ort und erörterte Möglichkeiten zukünftiger internationaler Kooperationen. „Es ging nicht nur um den wissenschaftlichen Austausch, sondern auch darum, den Boden für langfristige gemeinsame Projekte zu bereiten“, betont Zerbe.

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