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Free University of Bozen-Bolzano

Vielfalt in der Klasse: Gefahr für Leistung oder Chance fürs Lernen?

Das neue Schuljahr beginnt und in der Podcastreihe zu den Kompetenzzentren der unibz greifen wir einen Dauerbrenner auf: Wie kann guter Unterricht in immer heterogeneren Klassen gelingen?

By Susanne Pitro

Porträtfoto einer Frau in braunem Blazer mit verschränkten Armen
Prof.in Simone Seitz leitet das Kompetenzzentrum für Inklusion im Bildungsbereich der unibz. Foto: unibz

Wie sehr leidet schulische Leistung, wenn die Unterschiede in den Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu groß werden? Antworten darauf liefert die Inklusionsforschung – oft konträr zur öffentlichen Diskussion. „Guter Unterricht macht Heterogenität zum Programm“, sagt Prof.in Simone Seitz, Leiterin des Kompetenzzentrums für Inklusion im Bildungsbereich. Was die Professorin für Allgemeine Didaktik und Inklusion damit meint, erklärt sie in einer weiteren Folge unserer Podcast-Reihe zu den Kompetenzzentren der unibz.

Eine kleine Vorschau? „Die alte Idee von Schule, in der alle zum gleichen Zeitpunkt im gleichen Tempo das Gleiche von der gleichen Lehrperson lernen, hat ausgedient“, betont Seitz. Leistung müsse individuell statt standardisiert gedacht werden: Jedes Kind solle am Maximum seiner Leistungsfähigkeit herausgefordert werden. Dafür brauche es allerdings hohe Professionalität und entsprechende Ressourcen. Wo es jedoch gelingt, Verschiedenheit nicht als Hindernis, sondern als zentrale Ressource zu nutzen, gewinnen alle, ermutigt die Expertin. „Unterschiedliche Lernperspektiven machen den Unterricht reicher, ermöglichen forschendes und entdeckendes Lernen. Das motiviert auch Lehrkräfte, weil sie selbst neugierig und damit Forschende bleiben können.“

Ihre Karriere begann die heutige Leiterin des Kompetenzzentrums in der Praxis: Zunächst arbeitete sie als Lehrperson für Integration, bevor sie in den wissenschaftlichen Bereich wechselte. Sie promovierte über inklusive Didaktik, lehrte und forschte an mehreren deutschen Universitäten – bis sie 2020 an die Freie Universität Bozen berufen wurde. Auch hinter diesem Schritt stand Neugier: das Interesse am italienischen Inklusionsmodell, das europaweit als Vorbild gilt.

Beitrag nur auf Deutsch verfügbar

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