Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: Forschungspreis für Ulrike Loch
By Rosmarie Hagleitner
Die Preisverleihung der „10th Women Awards – VIWA 2025“ fand am 1. März 2025 in Indien statt. Im Rahmen dieser jährlich stattfindenden internationalen Konferenz in Chennai waren in diesem Jahr rund 100 Forscherinnen aus aller Welt angereist, um ihre aktuellen Themen aus den unterschiedlichsten Disziplinen zu präsentieren. Darunter waren Agrarwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften, Gesundheit und Medizin, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Management und Rechtswissenschaften. Prof.in Ulrike Loch, Fakultät für Bildungswissenschaften und Direktorin des Kompetenzzentrums für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der unibz, wurde vom Centre for Women Development der Venus International Foundation als „Herausragende Forscherin im Bereich der Soziologie“ in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften ausgezeichnet. Die Organisation setzt sich dafür ein, die Karrieren von Frauen in der Forschung zu unterstützen, die internationale und interdisziplinäre Vernetzung von Wissenschaftlerinnen zu stärken und die Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen von Frauen zu erhöhen. „Angesichts der globalen Entwicklungen halte ich es für sehr wichtig, den Blick auch auf die aufstrebenden Länder Asiens zu richten und den Austausch mit Staaten wie Indien zu fördern. Hier sehe ich großes Potenzial und ein starkes Interesse an Vernetzung“, so Loch.
Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist ein weltweit aktuelles Thema. Während ihres Aufenthalts in Indien tauschte sich Prof.in Loch intensiv mit Sozialarbeiterinnen und der School of Social Work in Chennai aus. Auch dort stehen Fachkräfte vor vergleichbaren Herausforderungen wie in Europa – etwa bei der besseren Vernetzung von Sozial- und Gesundheitsdiensten, um Frauen und Kinder wirksam vor Gewalt zu schützen.
Die Soziologin Ulrike Loch hat bei ihrem Aufenthalt in Indien immer wieder festgestellt, dass indische Frauen eine klare Präferenz für die naturwissenschaftlichen Disziplinen haben, insbesondere für MINT-Fächer. Im Gegensatz dazu finden die Sozial- und Geisteswissenschaften bei vielen Inderinnen weniger Anklang, da sie mit Hochschulabschlüssen in den MINT-Fächern weitaus mehr gesellschaftliche Anerkennung finden. Diese Ausrichtung entspricht den vorherrschenden Geschlechterbildern und hat einen spürbaren Einfluss auf die wissenschaftlichen Karrieren von Frauen.
Für Prof.in Ulrike Loch ist der Preis eine besondere Anerkennung, da er ihrer soziologischen Forschung zum Thema Gewalt mehr Sichtbarkeit und internationale Aufmerksamkeit verleiht. Ebenso bedeutend waren für sie aber auch die Begegnungen und der fachliche Austausch mit indischen Kolleginnen und Kollegen. „Durch diese Kontakte in Indien haben sich mir neue Perspektiven eröffnet. Ich möchte diese Verbindungen gerne weiter ausbauen, da es dort viele Entwicklungen gibt, von denen wir lernen können“, so Loch.
Related people: Ulrike Loch